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„Lebensabend in unserem Landkreis“

Ein Projekt für ältere russische AussiedlerInnen, MigrantInnen und ihre Familien-angehörigen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld leben derzeit ca. 1.300 Spätaussiedler und deren Familienangehörige. Vor allem den Älteren fällt es häufig schwer, sich an die neue Heimat zu gewöhnen und etablierte Angebote, die das Leben von Senioren erleichtern anzunehmen. Oft sind sie durch geringe Renten und Hartz IV von Altersarmut betroffen. Die Unterstützungsangebote, die in diesen Fällen durch den Staat gewährleistet werden, sind oft nicht bekannt und die Unsicherheit fremde Hilfe anzunehmen ist groß. Der Sensibilisierung sozialer Dienste und Einrichtungen gilt ein weiteres Augenmerk, da diese häufig unzureichend vorbereitet sind.
Um diesem Personenkreis umfassende Informationen zu vermitteln und so das alltägliche Leben zu erleichtern, wird durch den Verein biworegio e.V. seit 2011 das Projekt „Lebensabend in unserem Landkreis“ realisiert.
Um landkreisweit agieren zu können und möglichst viele Menschen zu erreichen, wurden für die Umsetzung der Informationsreihe drei Standorte gewählt: Bitterfeld-Wolfen, Köthen/Anhalt sowie Zerbst/Anhalt. Die Koordination liegt im MehrGenerationenHaus Bitterfeld-Wolfen, unterstützt wird das Projekt an den jeweiligen Standorten durch die Migrationsberatung und Freiwillige.

Die zweisprachige Informationsreihe bietet einen umfassenden Überblick in Theorie und vor allem Praxis, fördert die interkulturelle Öffnung, speziell in den Regeldiensten der Altenhilfe, sowie das gemeinsame Miteinander. Gemeinwesenorientiert und wohnumfeldbezogen entsteht hier ein Netzwerk, das alle Generationen entlastet.

Die Themen der Informationsveranstaltungen reichen von Altenhilfe mit anschließendem Besuch von Pflegeeinrichtungen über Rechtsfragen bis hin zu Freizeitmöglichkeiten und Gesundheitsprävention.
Die gemeinsamen Treffen halfen, Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen zu zerstreuen und tradierte Rollenbilder, wie die einzige Sicherheit in der Familie finden zu können, aufzubrechen. Gemeinsame Aktivitäten vermitteln bei geselligem Beisammensein nicht nur Bildungsinhalte, sondern stärken auch das Selbstgefühl.
Über die Projektlaufzeit wurde die Gruppe der Teilnehmenden bereits in großem Maße gestärkt, dass sie sich auch in Zeiten der Not gesellschaftlich einbringen. Mit der großen Flut im Juni 2013, die auch weite Teile des Landkreises Anhalt-Bitterfeld betraf, nahmen einige der Teilnehmenden nicht nur Flutopfer aus Aken und Bitterfeld in ihrer Häuslichkeit auf. Einen weiteren Beitrag leisteten sie beim Benefizkonzert für Flutopfer in Köthen, bei dem sie Kaffee und selbstgebackenen Kuchen für einen guten Zweck verkauften.

Schon jetzt zeigt das Projekt „Lebensabend in unserem Landkreis“, dass mit bedarfsgerechter Information, dem aufeinander Zugehen und sich auf die Besonderheiten des jeweils Anderen einzulassen, Integration gelingen kann.

Das Projekt wird gefördert vom Land Sachsen-Anhalt und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

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